Burg Disternich

Das Anwesen gehört zum Stadtteil Disternich und liegt östlich der Gemeinde Vettweiß auf dem Steilhang des Neffelbaches.

Das zum Anwesen gehörende 100.000 m² große Parkgrundstück grenzt direkt an das Landschaftsschutzgebiet und wird von hohen Pappeln umsäumt. Der reizvolle Blick über die angrenzenden Ländereien und Ackerflächen bietet eine Vielfalt an Flora und Fauna.

Schon seit dem 13. Jahrhundert nannte sich eine Ministerialfamilie nach Disternich. Sie fand 1217 erstmals urkundliche Erwähnung. Der Nachfahre Engelbert von Disternich stellte seine Burg am 7. Januar 1288 dem Jülicher Grafen Walram gegen Zahlung als Offenhaus zur Verfügung. Im 14. Jahrhundert waren die Rost von Disternich alleinige Besitzer. Vielleicht noch im selben Jahrhundert kam die Anlage durch Kauf an die Familie von Bongart. Nach dem Tod Adam von Bongarts zwischen 1522 und 1524 erbte seine Schwester Katharina den Besitz und brachte in ihrem Mann Adolf von Efferen, genannt Hall, zu. Von dessen Familie, die im 16. Jahrhundert die heutige Kernburg errichtete, ist der Name der Burg abgeleitet – Hallenburg.

Im 17. Jahrhundert kam die Hallenburg durch Heirat in den Mitbesitz der Familie Colyn. Gerhard von Efferen und Johann Georg von Colyn verkauften die Niederungsburg im Jahr 1670 an Heinrich von Groote. Gewisse Besitzansprüche scheinen aber bei den beiden Familien verblieben zu sein, denn 1707 sind Heinrich von Groote, der Graf von Efferen und Adolf Georg von Colyn gemeinsame Besitzer.

1719 erwarb das Kölner Stift St. Maria im Kapitol das Anwesen und belehnte die Familie von Wendt damit. Ihr folgten als Lehensträger die Familien von Fürstenberg, Waldbott von Bassenheim und Beissel von Gymnich. Nach der Säkularisierung, während der napoleonischen Zeit, wurde die Familie Frohn Besitzerin und behielt es bis zum Jahr 1857.

Vettweiß mit knapp 10.000 Einwohnern kreisangehörige Stadt im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen, liegt in der Zülpicher Börde und grenzt an die Nordeifel. Mitten durch die Gemeinde fließt der Neffelbach, den ein weitläufiges Landschaftsschutzgebiet an beiden Ufern einrahmt.

Im direkten Einzugsgebiet zwischen Köln, Bonn und Aachen gelegen, bietet Vettweiß gute Infrastrukturbedingungen und Anbindungen an die BAB 1, BAB 4 und BAB 61. Der Flughafen Köln/Bonn ist über die Autobahnen A1 und A59 in einer dreiviertel Stunde zu erreichen.

Die Hallenburg zählt zu den Wasserburgen und wurde in massiver Bauweise als Backsteinbau im 16. Jahrhundert errichtet. Von der ehemals zweiteiligen Burganlage ist in originaler Bausubstanz heute nur noch das Herrenhaus erhalten. Der Bau folgt dem mittelalterlichen Typ eines Wohnturms, ist aber nicht mehr auf Verteidigung ausgerichtet. Das nahezu quadratische Gebäude steht, von einem Wassergraben umgeben, auf einer leicht erhöhten Insel.